Stil (Spielzeit): InstrumentalNoiseChaosJazzcore (45:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Fysik Format Rec. (16.09.2011)
Bewertung: 8,5/10
http://www.killl.org/
http://www.myspace.com/killlnorway
Die Band kommt aus Norwegen, und dazu heißen die auch noch KILLL. Alles klar, die müssen Death Metal oder Black Metal spielen. Aber schon beim Öffnen des Päckchens stellt sich mir die Frage, die zocken doch nicht wirklich Metal?! Das Digipack verursacht übelsten Augenkrebs, so grell leuchten die Farben. Egal, ab in den Player mit der Scheibe und eine Chance geben. Und was dann passiert, damit habe ich nicht im Geringsten gerechnet.
Chaotische Soundwellen schlagen auf mich ein, zerlegen meine Gehörgänge in ihre kleinsten Zellteilchen. Dann werden wieder alle Teilchen feinst ordentlich zusammengesetzt, nur um sie Sekunden später wieder auseinander zunehmen. Mein Gehirn fühlt sich an, als sei es ein Gummiball auf einem Ozean, mit dem 10 Meter hohe Wellen spielen. Hier trifft Wahnsinn auf Wahnsinn, und nebenbei auch auf Technik. Das Ganze nennt sich dann, laut Band, „Stroboscopic Avant Metal“. Treffender kann man diesen musikalischen Erguss wohl nicht beschreiben. Nebenbei sei noch erwähnt, dass es sich bei dem Debüt um verschiedene Livemitschnitte handelt, die alle zwischen 2005 und 2009 in unterschiedlichen Locations aufgenommen worden sind.
Abgerundet wird das Digipack zudem noch mit einer DVD, die einen Livemitschnitt beinhaltet. Und auch der ist ein besonderes Erlebnis. Kann sich noch jemand an die Kamaraführung des Films „The Blair Witch Project“ erinnern? Herzlich Willkommen bei einem Livemitschnitt eines KILL Konzertes! Jedes Lied wird aus einer anderen Perspektive gefilmt, mal an der Mütze des Drummers befestigt, schlicht neben dem Keyboard liegend oder von der Decke hängend. Sowohl CD als auch die DVD sind 45 Minuten lang.
Das, was ANIMALS AS LEADERS auf technischem Niveau sind, sind KILLL (allerdings nicht weniger technisch versiert) auf chaotischem Niveau... so scheint es zumindest. Abschließend sollte ich erwähnen, dass es sich bei KILL um ein Nebenprojekt von einigen Mitgliedern der Bands JR ERWING, JAGA JAZZIST, NOPLACETOHIDE und SINGLE UNIT handelt. Hätte ich das vorher gewusst, wäre auch schon klar gewesen, was mich da erwartet. Bei KILLL handelt es sich mehr um Kunst, als um Musik, Ohrenbluten eventuell inbegriffen. Dennoch will man sich nochmal auf die Scheibe einlassen. Großes Chaoskino!
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF